Dezember 14, 2021

Die Weihnachtszeit gemeinsam genießen!


Weihnachten, das Fest der Familie! Seit Generationen kommt die Familie in diesen Tagen zusammen um gemeinsam diese besondere Zeit zu verbringen.
Für fast jedem Menschen bedeutet es viel, diese Tage mit der Verwandtschaft, mit engen Freunden oder mit anderen vertrauten Menschen zu verbringen.


Wichtig ist vor allem:  niemand will  allein sein. Zu stark sind die Erinnerungen an schöne gemeinsame Stunden. Gerade als Kind hat man wochenlang auf dieses Fest hingefiebert. Was für wunderbare Gefühlswelten!


Auch wenn das Weihnachtsfest in den letzten Jahren oder Jahrzehnten an christlicher Bedeutung verloren hat, so bleibt doch der tiefe Wunsch, an diesen Tagen die Verbundenheit mit der Familie zu suchen.


Vermeide jeden zusätzlichen Stress!


Sei das Leben auch noch so stressig, an diesen Tagen muss alles passen! Leider führt gerade dieser Wunsch immer wieder zu schweren Störungen der so harmonisch angedachten Feiern,  denn zu unterschiedlich sind oftmals die Vorstellungen von einem perfekten Weihnachtsfest.


Im Falle eines demenziell erkrankten Familienmitglieds wird die Planung und Organisation noch schwieriger. Wie kann man unter diesen Bedingungen alle glücklich machen? Und vor allem, was stellt sich eigentlich der Erkrankte vor?


Schon im täglichen Leben mit dem Erkrankten kommt es häufig zu Konflikten, die oftmals mit Wut und Streit enden, ohne dass es jemand wirklich böse gemeint hat.


Auch an Weihnachten besteht diese Gefahr, vielleicht sogar noch mehr als sonst. Denn die Erwartungen sind bei allen Personen besonders hoch.


Im Umgang mit dem Erkrankten solltest du noch sorgfältiger als sonst vorgehen. Denn zum einen  bemerkt der Erkrankte viele liebgemeinte Gesten gar nicht, zum anderen hat er auch nicht mehr die Energie, um allen Planungen, Wünschen und Traditionen zu folgen.


Verständnis zeigen und gelassen bleiben!


Dennoch ist das Weihnachtsfest auch für Demenzkranke ein wichtiges Ereignis, an dem sich viele positive Erinnerungen knüpfen. Deshalb solltest du nicht aufgeben, etwas Besonderes daraus zu machen – auch wenn die Reaktionen nicht immer wie gewünscht ausfallen.


Hier gilt genauso wie in anderen Situationen, ein tiefes Verständnis aufzubauen und sich selbst ein wenig zurückzunehmen.


Weihnachten mit Demenz - Der Plan


Wie machst du also aus Weihnachten ein entspanntes Fest für alle?

Zuallererst: Mache dir bewusst, dass die erkrankte Person nicht mehr die Kraft hat und auch nicht mehr die Konzentration aufbringt, die es braucht, ein Familientreffen zu genießen.


Mache dir also auch Gedanken, wo die weihnachtlichen Treffen stattfinden sollen. Nicht immer ist es etwa ratsam, einen Bewohner einer Residenz mit nach Hause zu nehmen. Es mag gut gemeint sein, aber oftmals verwirrt ein „Umzug“ den Erkrankten und er weiß nicht mehr, wo er hingehört.


Letztendlich ist diese Entscheidung aber sehr individuell, beobachte deshalb ganz genau das Verhalten und entscheide im Sinne des Dementen.


Egal ob in einer Residenz oder zu Hause, viele Menschen in  direkter Nähe bedeuten Stress – auch wenn es gut gemeint ist.


Sorge also auch dafür, dass ihr nicht in allzu großen Gruppen auftretet. Eine kleine Gruppe, besser nicht mehr als fünf Personen gleichzeitig, sind viel überschaubarer für den Erkrankten.


Eine größere Gruppe führt meistens zu einer hohen Verunsicherung, vielleicht sogar zu Angstzuständen. Es fühlt sich für den demenziell Erkrankten einfach bedrohlich an, viele Gesichter zu sehen und Stimmen zu hören.


Zeit für Traditonen!


Macht es euch also gemütlich, am besten auf ganz traditionelle Art.
Je nach Zustand des Erkrankten, helfen die klassischen Methoden, weihnachtliche Stimmung zu erzeugen. Traditionelle Weihnachtsmusik, gerne auch gemeinsam gesungen, ist immer ein guter Start. Dabei sollten es aber auch alte, bekannte Lieder in der ursprünglichen Version sein. Neuartige verpoppte Stücke mögen für deine Ohren besser klingen, führen aber beim Erkrankten eher zu Verwirrung.


Zur festlichen Atmosphäre gehören auch besondere Düfte. Tannenzweige, Lebkuchengewürze oder Kerzenduft (inklusive des Geruchs des angezündeten Streichholzes!) wecken Erinnerungen und regen an. Dabei unbedingt darauf achten, dass die Kerze nie unbeaufsichtigt ist! Am besten stellst du sie in ein kleines Glas.


Je nachdem, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist, kann auch entsprechend gegessen werden. Ein Bratapfel, Lebkuchen oder auch ein Gläschen Eierlikör wirken oft Wunder!


Auch Demente genießen Weihnachten!


Auch das Vorlesen von Gedichten führt immer wieder zu leuchtenden Augen, besonders, wenn sich der Erkrankte plötzlich wieder an  längst vergessene Texte erinnert. Du wirst staunen!


Und was kannst du schenken? Lohnt es sich überhaupt?


Natürlich, Geschenke sind immer etwas Schönes, sowohl für den Schenker als auch für den Beschenkten!


Aber zu kompliziert sollte es nicht sein. Halte dich an die einfachen Dinge. Ein Taschentuch etwa, oder eine Decke, Hausschuhe oder ein Pullover.


Bücher, Spiele oder alles Zerbrechliche solltest du vermeiden. Ein ideales Geschenk fühlt sich wohlig an oder riecht gut!

Denke auch daran, die Verpackung so einfach wie möglich zu machen. Die Geschenke sollten einzeln eingepackt werden, nutze nur einfache Schleifen,  vermeide feste Knoten.


Habe immer im Kopf: Alles was überfordert macht Angst und führt zur Ablehnung!


Weihnachten ist ein sehr sinnliches Fest. Du kannst mit vielen kleinen, aber überlegten Gesten dieses Fest auch für den Erkrankten zu einer großen Freude machen!


Frohe Weihnachten für dich und deine Familie!





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